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Zürich

Hier sollen zukünftig neue Wohnungen entstehen

Das links-grüne Zürich tut sich schwer mit Investoren — trotz jüngster Annäherung

Der Stadtrat will mehr bezahlbare Wohnungen. Beim Neugasse-Projekt ist die SBB der Stadt entgegengekommen. Ganz zufrieden ist die SP nicht. 

Die SBB pla­nen an der Neu­gasse im Zürcher Indus­triequarti­er eine Über­bau­ung mit ver­schiede­nen Wohn­typen. Dabei haben sich die Stadt und die SBB  auf einen bemerkenswerten Deal ein­ge­lassen. Sie bauen mehr kostengün­stige Woh­nun­gen als ursprünglich vorge­se­hen. Ein Drit­tel sollen gemein­nützig sein, ein Drit­tel zur Kosten­mi­ete und ein Drit­tel zum Mark­t­preis. Doch das Pro­jekt zeigt exem­plar­isch den Kon­flikt zwis­chen Immo­bilien­in­ve­storen und dem links-grü­nen Zürich auf.

Beim ersten Neu­gass-Entwurf der SBB kri­tisierte der Stad­trat dieses Pro­jekt, weil damals noch zu wenig gemein­nützige Woh­nun­gen vorge­se­hen waren. Gemein­nützige Woh­nun­gen bieten Wohn­raum von ein­er Genossen­schaft, so dass die Woh­nun­gen gün­stiger sind als auf dem Markt. So ist gewährleis­tet, dass  die Bürg­erin­nen und Bürg­er nicht aus der Stadt ver­trieben wer­den auf­grund zu hoher Miet­preise und eine gesunde Bal­ance und Durch­mis­chung ver­schieden­er Bevölkerungs­grup­pen gibt. Die Stadt hat sich deshalb das Ziel geset­zt, bis 2030 einen Drit­tel aller Woh­nun­gen in der Stadt Zürich gemein­nützig anzubieten.

Bis 2030 sollen ein Drittel aller Wohnungen gemeinnützig sein.

Die SBB vertei­digt ihre Posi­tion. Andrea Hagn-Ziegert, Senior Gesamt­pro­jek­tlei­t­erin bei SBB-Immo­bilien, erk­lärt, dass die SBB schweizweit einen Drit­tel ihrer Woh­nun­gen im preis­gün­sti­gen Seg­ment anbi­etet. Das allerd­ings reicht Oliv­er Heim­gart­ner, Präsi­dent der SP Stadt Zürich, im Fall der SBB, die ein Grund­stück von mehr vier Fuss­ballfeldern mit­ten in der Stadt umbauen will, noch nicht. Aktuell seien nur 26 Prozent Woh­nun­gen in der Stadt Zürich bezahlbar für Bürg­er mit gerin­geren Einkom­men. Um das von der Stimm­bevölkerung beschlossene «Drit­tel­sziel» in der Stadt Zürich zu erre­ichen, müssten bei neuen Arealen ins­ge­samt deut­lich mehr als ein Drit­tel gemein­nützige Woh­nun­gen, also auch von der SBB an der Neu­gasse, neu real­isiert werden.

Im Bild: Oliv­er Heim­gart­ner, Präsi­dent SP der Stadt Zürich, Bild: Leila Ker­ler und Annabel­la Holl­men

Wer sich ein biss­chen auf dem Immo­bilien­markt in Zürich ausken­nt, der weiss, dass die Preise Jahr für Jahr gestiegen sind, sowohl für Miet- als auch für Eigen­tumswoh­nun­gen. Vor allem, weil viele Immo­bilienkonz­erne Woh­nun­gen anbi­eten und daraus Gewinn erwirtschaften. Oliv­er Heim­gart­ner will das ändern. «Die Immo­bilien­preise steigen im langjähri­gen Durch­schnitt pro Jahr um zir­ka 1.5 Prozent.» Er sagt weit­er: «Es kann mit der aktuellen Entwick­lung auf dem Immo­bilien­markt dazu kom­men, dass jede zweite Woh­nung in der Stadt Zürich bis 2050 im Besitz eines Immo­bilienkonz­erns ist.» Die Pri­vat­in­ve­storen seien sich nicht bewusst, was sie mit ihrer Bepreisung anstellen. Die SP will diesen Trend stop­pen, dazu soll die Neu­gasse einen Beitrag leisten.

Der Konz­ern führt eine sehr gewin­nori­en­tierte Immo­bilien­poli­tik und ver­langt viel zu hohe Mieten.

Die SBB sind mit­tler­weile die zweit­grössten Immo­bilien­an­bi­eter der Schweiz. Auch sie wür­den lei­der zu wenig dazu beitra­gen, das von der Bevölkerung vorgegebene Ziel zu erre­ichen, sagt Oliv­er Heim­gart­ner. Der Konz­ern führe eine sehr gewin­nori­en­tierte Immo­bilien­poli­tik und ver­lange viel zu hohe Mieten. An der Europaallee sehe man, dass die SBB langfristig andere Ziele ver­fol­gten. So seien die Woh­nun­gen im mit­tleren Preis­seg­ment an der Neu­gasse zeitlich auf wenige Jahre lim­i­tiert. Danach kön­nten die Woh­nun­gen zu reg­ulären Mark­t­preisen ver­mi­etet wer­den. Somit kön­nen die zwei Drit­tel der Woh­nun­gen auf dem Are­al sehr schnell sehr teuer werden. 

Demge­genüber betont Andrea Hagn-Ziegert im Inter­view im West­link, dass neben einem Drit­tel an gemein­nützi­gen Woh­nun­gen auf dem Are­al Neu­gasse zusät­zlich ein weit­eres Drit­tel im preis­gün­sti­gen Seg­ment ange­boten wer­den soll. Denn das Are­al solle bewusst auch langfristig unter­schiedliche Bevölkerungs­grup­pen ansprechen.

Hier sollen zukün­ftig neue Woh­nun­gen gebaut wer­den: Ser­vicean­lage G an der Neu­gasse, Bild: Six­tine Labrousse, Cecil­ia Vass, Stephanie Höltschi und SIl­ia Lütolf

Oliv­er Heim­gart­ner ist ander­er Mei­n­ung. Im Inter­view sagt er, die The­o­rie des Kon­junk­turzyk­lus funk­tion­iere nicht bei den Immo­bilien, denn es gebe kein Anze­ichen darauf, dass sich die Preise von allein wieder kor­rigieren wür­den. Die SP merke, dass  der Bevölkerung der Stadt Zürich das The­ma wichtig ist. Die Ini­tia­tive «mehr bezahlbare Woh­nun­gen» habe bere­its 8000 Unter­schriften von der Bevölkerung erhal­ten. Auch bei der Neu­gasse kam eine Ini­tia­tive 2018 zus­tande, dass die Stadt das Neu­gasse-Are­al aufkaufen sollte und darauf alle Woh­nun­gen zur Kosten­mi­ete anbietet.

Die Neu­gasse ver­leit­et zum Ein­druck, Immo­bilienkonz­erne und die links-grüne Stadt hät­ten sich angenähert. Doch der Ein­druck täuscht. Die SP ste­he aktuell nicht in Kon­takt mit Immo­bilienkonz­er­nen, sagt Heim­gart­ner mit iro­nis­chem Unter­ton. «Gespräche sind immer wichtig. Aber ich sehe keinen gemein­samen Nen­ner in so ein­er Ver­hand­lung. Die SP will möglichst viele bezahlbare Woh­nun­gen, die Immo­bilienkonz­erne eine möglichst hohe Rendite.»

E‑Scooter in Zürich: Welche Wahl soll man treffen?

Braucht man einen schnellen Ortswechsel in der Stadt, so greift man zum nächstbesten E‑Scooter. Niemand achtet da wirklich auf Anbieter oder Farbe. Aber können diese denn wirklich alle dasselbe?

Um zu wis­sen, welchen E‑Scooter man am besten benutzt, haben wir die Fahrzeuge von Voi, Lime und Zisch in einem Test miteinan­der ver­glichen. Dabei sind wir auf uner­wartete Erkent­nisse gestossen. 

Doch bere­its vor dem Beginn der Fahrt zeigen sich die ersten Unter­schiede. So war bei Zisch die erste Hürde, die richtige App auf dem Smart­phone über­haupt zu find­en. Zisch besitzt keine eigene App, und wir mussten deshalb auf die App von Bird, einem anderen E‑Scooter Anbi­eter der Sev­en-Group gmbh, zurück­greifen. Wir fahren vom Klus­platz mit E‑Scootern nach Witikon. Von der Schly­fi den Hügel hin­auf sind Voi und Zisch gle­ichauf. Wir lassen den Lime Scoot­er immer weit­er hin­ter uns zurück. Oben angekom­men sehen wir zu, wie sich dieser mit seinem Fahrer die Strasse hin­auf kämpft. Einen so deut­lichen Unter­schied hät­ten wir nicht erwartet.

E‑Scooter sind in Zürich sehr beliebt. Doch welche sind am Schnell­sten? Foto: Kelim Eaton

Wir fahren weit­er, dies­mal über­holt uns der Lime Scoot­er in den flachen Pas­sagen müh­e­los. Dies obwohl eigentlich markenüber­greifend ein Tem­polim­it von 20 km/h herrscht. In Witikon angekom­men bemerken wir, dass lediglich Lime die Abgabe sein­er Fahrzeuge hier zulässt, obwohl Witikon noch Stadt­ge­bi­et ist. Die anderen bei­den müssen wir zurück zum Klus­platz brin­gen, um wieder in die Abgabezone zu gelangen.

Beim Zurück­fahren bemerken wir ausser­dem, dass die E‑Scooter von Zisch deut­lich engere Kur­ven fahren kön­nen als die der anderen.

Wieder beim Klus­platz angekom­men, stellen wir einen weit­eren inter­es­san­ten Unter­schied fest: Die Abgabe des E‑Scooters von Lime erfordert ein Foto, mit dem man beweist, dass man nicht ein­fach mit­ten auf dem Trot­toir parkiert. Sowohl bei Voi als auch Zisch ist dies nicht der Fall. Die Abgabe dann ver­läuft rei­bungs­los. Die Preise liegen alle zwis­chen 0.39 und 0.45 Franken pro Minute und ein­er zusät­zlichen Auf­schluss- und Abgabege­bühr von je 1 Fran ken. Im All­ge­meinen ist zu erwäh­nen, dass die Benutzung aller E‑Scooter nur eher geringe Unter­schiede aufweisen. Lime deckt in Zürich einen deut­lich grösseren Bere­ich ab als andere Anbi­eter. Zisch punk­tet durch ein­er dop­pel­ten Menge an E‑Scooter, da die App auch gle­icher­massen Zugriff auf Bird Trot­tinette erlaubt. Und um den Kreis zu schliessen ist Voi der bil­lig­ste Anbi­eter mit 0.39 Franken pro Minute. Die Sper­rzo­nen zum Abstellen wie zum Beispiel das Zürcher Nieder­dorf und die Brück­en über die Lim­mat sind auch bei allen identisch. 

Wie also entschei­den? Nach wie vor am meis­ten lohnt sich, auf den näch­st­besten E‑Scooter zu sprin­gen, da die Unter­schiede nur min­i­mal sind. Sollte man jedoch einen steilen Auf­stieg pla­nen, so wäre Lime defin­i­tiv nicht die erste Wahl.

E‑Scooter in Zürich: Segen und Plage zugleich

Seit einigen Jahren überfluten E‑Scooter diverser Anbieter die Stadt Zürich. Doch auch einiges hat sich in dieser Zeit bereits getan. Probleme erfordern kreative Lösungen.

In Zürich ste­hen zurzeit 4000 E‑Trottinetts. Darunter konkur­ri­eren die vier E‑Scooter Shar­ing-Anbi­eter Voi, Zisch, Bird und Lime um die Vorherrschaft. Sie alle ver­sprechen Kli­ma­neu­tral­ität oder sog­ar CO2 einzus­paren. Doch was steckt dahin­ter? Was den Bürg­ern auf­fällt hier in Zürich ist vor allem das ent­standene Chaos durch die über­all wahl­los herum­liegen­den E‑Scooter.

Als Alter­na­tive wollen viele ein Sys­tem mit fix definierten Sta­tio­nen, wo man die Scoot­er holen und abgeben kann. So soll ein über­mäs­siges Chaos ver­hin­dert wer­den. Doch aktive Nutzer des bish­eri­gen Free-Float­ing-Mod­elles reizt genau dies, dass die  E‑Scooter über­all erre­ich­bar sind. Dies bestätigt auch Katha­ri­na Schlit­tler, Senior Oper­a­tions Man­ag­er beim Anbi­eter Voi. Dem Anbi­eter gehe es darum, die „let­zte Meile“ abzudeck­en. So sollen die E‑Scooter immer mehr als Erweiterung des öffentlichen Verkehrs dienen und in Zürich ins Netz der SBB und ZVV einge­bun­den wer­den. Man soll anstatt dem Auto für den Arbeitsweg den Schw­er­punkt auf die öffentlichen Verkehrsmit­tel leg­en und dann für die „let­zte Meile“ vom Bahn­hof den Hügel hin­auf bis nach Hause einen E‑Scooter mieten. So gelange man noch immer sehr schnell, aber deut­lich kli­mascho­nend über­all hin, wo man will. Ganz wichtig sei dabei, dass ein E‑Scooter als Teil-Ersatz zur Aut­o­fahrt dienen soll und nicht zum Ver­mei­den von sehr gerin­gen Laufdistanzen.

Sym­bol­bild: E‑Scooter liegen in Zürich über­all herum. Bild: Kelim Eaton

Neben dem Sys­tem mit den fix­en Sta­tio­nen gibt es auch noch andere Ansätze, die dem ständi­gen Chaos Ein­halt gebi­eten sollen. So ver­langt der E‑Scooter Anbi­eter Lime seit ger­aumer Zeit eine Bestä­ti­gung für das sorgfältige Ein­parkieren der Scoot­er in ein­er vorge­planten Zone und nicht mit­ten auf dem Trot­toir. Um dies sicherzustellen, wird nach dem Check-out in der Lime App ein Foto des gepark­ten Scoot­ers ver­langt. Auch wur­den in Koop­er­a­tion zwis­chen der Stadt und den Anbi­etern ein­heitliche Zonen definiert, welche für die Abgabe der E‑Trottinette ges­per­rt oder beson­ders gut geeignet sind.

Die Stadt hinkt mit ihrem Wissen noch nach

Auch die Stadt Zürich hat bere­its Ein­schränkun­gen vorgenom­men. Als Anbi­eter in Zürich darf man max­i­mal 800 Roller auf­stellen. Auch für die E‑Scooter, die im Zürich­see lan­den, hat man eine gemein­same Lösung gefun­den. Die Scoot­er wer­den von den Fir­men intern wieder aus dem Wass­er geholt ‑soweit möglich. In Extrem­fällen wird mit dem Wasser­schutz Zürich zusam­mengear­beit­et. Zur Vor­beu­gung gilt auf jed­er Brücke ein Abstel­lver­bot von Seit­en der Anbi­eter, um so Van­dalen davon abzuhal­ten, einen zufäl­lig herum­ste­hen­den Scoot­er über das Gelän­der zu versenken.

Doch auch diese Gren­ze von 800 E‑Scootern pro Anbi­eter wird in Zürich zurzeit aktiv umgan­gen. So hat Sev­en Group® die zwei Anbi­eter Bird und Zisch ins Leben gerufen. Mit diesem Schritt kön­nen sie anstelle der 800 vorgegebe­nen E‑Scootern ihre Menge auf 1600 Stück in Zürich ver­dop­peln. Es gibt Uneinigkeit­en, ob dies über­haupt erlaubt sei, meint Schlit­tler weiter. 

Doch diese Gren­ze der 800 E‑Scooter wird von den Shar­ing-Anbi­etern natür­lich nicht gern gese­hen. Seit 2019 ist die Nutzung laut Voi um das 600-fache gestiegen, Ten­denz steigend, wobei die Anzahl Scoot­er nicht erhöht wer­den durfte. So ist seit 2020 das Gesamt­paket von Voi CO2-neu­tral und ab 2025 will Voi CO2-neg­a­tiv wer­den, um so einen wichti­gen Teil zur Kli­mawende beizutragen.

Zusät­zlich will Katha­ri­na Schlit­tler auch speziell beto­nen, dass man nicht immer nur die neg­a­tiv­en Punk­te an den E‑Scootern beacht­en solle, anstatt die deut­liche Entwick­lung der Konzepte und Pro­duk­te wert zu schätzen. So ist die Lebens­dauer eines Fahrzeugs, das früher ein bis zwei Jahre in Betrieb war, bere­its auf fünf Jahre ver­längert wor­den. Das Aufladen der Fahrzeuge find­et beinah nur noch durch den Bat­teriewech­sel und nicht mehr durch das Abtrans­portieren der ganzen Scoot­er statt, was mit seit März 2022 mit E‑Bikes und E‑Motorrädern geschehen kann. Im Win­ter sei man der Kälte wegen noch ver­mehrt mit Autos unter­wegs um die Scoot­er einzusam­meln, wobei man lediglich mit Strom betriebene Fahrzeuge ver­wen­det. Auf diesem Weg wer­den die E‑Scooter von Tag zu Tag klimafreundlicher.

16-Jährige sollen über ihre Zukunft abstimmen

Der Entscheid über ein tief­eres Stimm­recht­salter ste­ht dem­nächst an. Aus fünf Grün­den ist dieser Entscheid zeitgemäss.

Bald sollen mehr Jugendliche im Stadthaus an die Urne gehen kön­nen. Foto: Lelia Kerler

16-Jährige sind zu jung für Poli­tik. Das ist die vorherrschende Mei­n­ung. Mit 16 Jahren ist man noch mit­ten in der Pubertät, denkt lieber über alles andere als über Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­er nach.

Natür­lich gibt es viele unreife Men­schen in diesem Alter, die sich nicht für Poli­tik inter­essieren. Diese unreifen Men­schen find­et man jedoch in jed­er Alterss­chicht. Aber ger­ade bei Jugendlichen unter 16 in unserem Umfeld zeigt sich derzeit eine andere Ten­denz: Sie ver­fol­gen poli­tis­che Prozesse sehr wohl. Und sie kön­nen die Ver­ant­wor­tung wahrnehmen, als 16-jährige Per­son abzustimmen.

Ein Mit­spracherecht zu haben in ein­er Zeit wie der jet­zi­gen, die über unsere Zukun­ft entschei­det, ist für uns und auch für viele in unserem Alter essen­ziell. Es ist wichtig, dass ein Grossteil der Gesellschaft mitre­den kann und auch von der Poli­tik repräsen­tiert wird. Ein gross­er Teil davon sind Jugendliche wie wir, die poli­tisch nicht mitbes­tim­men dür­fen, obwohl die näch­sten Jahre und die näch­sten Entschei­dun­gen vor allem unsere Gen­er­a­tion betr­e­f­fen wer­den. Sowieso kann ein Vier­tel  der Bevölkerung nicht abstim­men, weil sie keine Schweiz­er Staats­bürg­er­schaft hat.

Eine Beteili­gung der Jugendlichen an der Poli­tik ist auch für unser poli­tis­ches Sys­tem wichtig. Wenn Jugendliche nicht mitre­den kön­nen, ist das über­haupt nicht zielfördernd für die Demokratie, in der sie dann leben sollen. Das Stimm­recht würde ihnen das Gefühl geben, etwas bewirken zu können. 

Viele sagen auch, dass Jugendliche für ein Stimm­recht­salter 16 zu unin­formiert sind. Aber nach unserem Empfind­en wis­sen wir genug, um ein Recht darauf zu haben mitzubes­tim­men. Viele wis­sen, welche Infor­ma­tio­nen und Quellen ver­trauenswürdig sind und inter­essieren sich auch für poli­tis­che Themen. 

Es braucht natür­lich Zeit, bis die 16-Jähri­gen ihr Recht abzus­tim­men wahrnehmen wer­den.  Aber genau das ist auch passiert, als das Stimm­recht 1991 auf 18 herun­terge­set­zt wurde. Auf jeden Fall wür­den sich die Jugendlichen, wenn sie ein Stimm­recht hät­ten, auch mehr für Poli­tik inter­essieren. Und die Jugendlichen, die sich sowieso nicht für Poli­tik inter­essieren, müssen dann ja auch nicht abstim­men, wenn sie nicht wollen. 

Wir sehen deshalb keinen sin­nvollen Grund, das Stimm­recht nicht auf 16 herunterzusetzen.

Von Pussywarmers zu originellen EM-Hits

Allgemein von

Von Andreas Forster bis zu Simone Bernar­doni: Die Lehrer am Real­gym­na­si­um Rämibühl über­raschen mit krassen Musikhits. Es geht in ver­schiedene Richtungen.

Andreas Forster

Herr Forster ist Musik­lehrer am RG. Dazu ist Andreas Forster Teil ein­er Band, welche häu­fig Auftritte gibt. Er spielt eine wichtige Rolle in der Musik­band, denn er ist der Sänger und spielt dazu noch Gitarre. Ober­er Let­ten, Casi­no The­ater, Escher­wyss: Die Namen der aufre­gen­den Orte, wo die Band ab und zu ihre Auftritte gibt.

Der bekan­nteste Hit der Band ist der Song Achtel­fi­nal. Andy F — Achtel­fi­nal — YouTube. In Dieser Song han­delt von der Fuss­ball-EM 2021, inklu­sive der Sen­sa­tion gegen Frankre­ich. Ende Jahr kam ein neuer Song der Band her­aus. Im Song­text wird über den Ver­lauf der Pan­demie und deren Ende gesun­gen. Der Songti­tel ist Tanz mit mir! Andy F — Tanz mit mir — YouTube. Forster hat auch schon ein Album (Mor­bus Google) veröf­fentlicht. Ein näch­stes Album mit dem Titel “Pranger” wird im kom­menden Som­mer 2022 erscheinen.

Alfons Schröter

Mit seinem Kon­tra­bass ist Alfons Schröter ein­er von dreien in der Band Ströin­er. Der Name der Band set­zt sich wahrschein­lich aus den Nach­na­men der Mit­glieder zusam­men: Stein­er, Schröter und Strü­by geben Ströin­er. Mit einem Kon­tra­bass, einem Schlag­w­erk und ein­er Kon­tra­bassklar­inette spie­len sie eine Musikrich­tung, die sich Deep-Jazz nen­nt. Auf ihrer Web­site kann man ihre Lieder hören und down­load­en. Sie heis­sen z.B. Stampf, Sud oder Bonoi. Sie geben Live-Konz­erte in Bars, aber spie­len auch Fest­musik. Ströin­er Web­site: https://stroeiner.ch/

Simone Bernar­doni

Als Ital­ienisch- und Englis­chlehrer unter­richtet Herr Bernar­doni am RG. Doch in sein­er Freizeit ist er Teil der lugane­sis­chen Band genan­nt The Pussy­warm­ers. Nach weit über 100 Live-Auftrit­ten auf inter­na­tionaler Ebene strotzt die Band vor Selb­stver­trauen. Bernar­doni ist Gitar­rist und Mas­ter­mind in der Band. Gegrün­det wurde die Band, welche aus drei fes­ten Mit­gliedern beste­ht, im Jahre 2004 in Lugano. Mit 1902 monatlichen Hör­ern ist die Band eben­falls auf Spo­ti­fy zu hören. Auf Youtube kommt die Band mit dem Album My Pussy Belongs to Dad­dy auf über 200‘000 Aufrufe. Einige Top­songs der Band aus Lugano: The Pussy­warm­ers — YouTube. Die Band ste­ht bei Voodoo rhythm records unter Vertrag.

Ste­fan Hartmann

Am RG gibt er zwar Englis­chunter­richt, doch in der Freizeit singt er mit seinem Fre­und Beat Bun­di auf Mundart, im Duo Stim­u­lus. Zu zweit machen sie schon eine Ewigkeit Musik. Bei­de stam­men aus Brugg im Kan­ton Aar­gau. Hart­mann spielt Gitarre und Ukulele, während Bun­di den Bass und die Rhyth­musteile beherrscht. Dazu kommt der aus­ge­wo­gene Gesang im schö­nen Aar­gauer Dialekt. Der bekan­nteste Song ist Spo­htzün­der. Stim­u­lus — Spo­htzün­der — Mx3.ch. Herr Hart­mann sel­ber gefällt der Song Herb­st. Diesen Song hat er in Lugano mit Herr Bernar­doni aufgenom­men. In diesem Song spielt Bernar­doni ein Toy-Piano Solo. Stim­u­lus — Herb­st — Mx3.ch. Sie sind zwar nicht so aktiv wie beispiel­sweise Herr Bernar­doni, doch das Wichtig­ste ist, dass Stim­u­lus Freude an der Musik haben.

Zürcher Fussballclubs Wappenquiz

Im Kan­ton Zürich gibt es 183 Fuss­ball­clubs, und jed­er ken­nt in seinem Quarti­er den örtlichen Fuss­ball­club, weil prak­tisch jedes Quarti­er der Stadt Zürich und beina­he jede Gemeinde im Kan­ton Zürich einen Fuss­ball­club besitzt. Doch ken­nt ihr auch die Wap­pen der Fuss­ball­clubs Zürichs? Find­et es mit diesem Quiz heraus

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Ukrainekrieg ändert Einstellung zur Rekrutenschule

2021 absolvierten zwei Drittel aller jungen Männer die Rekrutenschule. Steigt in Zeiten des Krieges die Bereitschaft den Betroffenen zu helfen? Unsere Befragung der Jugendlichen zeigt, dass die Bereitschaft, die RS zu absolvieren, aufgrund des Ukrainekriegs gesunken ist. 50% aller befragten Jugendlichen würden sich heute für den Zivildienst entscheiden. 

In der ganzen Welt herrscht Unsicher­heit wegen des Ukrainekrieges. In der Schweiz­er Poli­tik sind heftige Debat­ten im Gange, ob man die Armee aufrüsten muss? Wir haben Jugendliche in Zürich gefragt, wie sie zu einem Engage­ment in der Armee ste­hen. Wir fragten sie, ob sie sich heute, in Zeit­en des Krieges, fürs Mil­itär oder den Zivil­dienst entschei­den wür­den und ob der Krieg ihre Entschei­dung bee­in­flusst. Sie beziehen klar Stel­lung, die Ansicht­en gehen jedoch weit auseinander:

Mil­itär oder Zivil­dienst? Diese Frage muss sich jed­er junge Mann irgend­wann stellen. Mit dem Aus­bruch des Krieges wurde diese ständi­ge Diskus­sion neu lanciert. Die aktuellen Ereignisse haben dazu geführt, dass für deut­lich mehr Jugendliche der Zivil­dienst die ansprechen­dere Wahl wäre. 

Bilder von der Friedenskundgebung

Am Mon­tag dem 28. Feb­ru­ar fand auf dem Mün­ster­hof in Zürich eine grosse Kundge­bung für die Ukraine statt. Der Platz war bis in jede Ecke gefüllt, und manche Men­schen mussten in Gassen oder auf der Brücke ste­hen. Nach Aus­sagen von Organ­isatoren ver­sam­melten sich rund 20‘000 Menschen. 

Es wur­den Reden von Sasha Volkov, Olga Feld­meier und Corine Mauch gehal­ten. Von weit­er hin­ten waren die Redner*innen wegen den grossen Men­schen­men­gen oft nicht ganz hör­bar. Slo­gans, die immer wieder gesagt wur­den, waren: “Es ist nicht Rus­s­lands Krieg, es ist Putins Krieg“ oder “Stand up for Ukraine“. Die Men­schen haben geklatscht und gesun­gen, es waren jedoch alle sehr respek­tvoll, und bei Schweigeminuten waren alle ruhig. Ins­ge­samt eine schöne und respek­tvolle Kundgebung!

Der Erfolg des FC Zürich — die 5 wichtigsten Akteure

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Let­ztes Jahr noch um den Super League Erhalt bemüht und jet­zt auf dem Weg zum Meis­ter­ti­tel. Eine über­ra­gende Mannschaft­sleis­tung des FC Zürich sorgt am Son­ntag erneut für viel Aufre­gung. Die Stadtzürcher gewin­nen das span­nende Duell gegen Basel, auch “Klas­sik­er“ genan­nt klar, mit 4:2. Mit nun 10 Punk­ten Abstand auf die Young Boys Bern und 13 auf den FC Basel scheint der Meis­ter­ti­tel immer sicher­er zu sein, opti­mistis­che Fans beze­ich­nen das Titel­ren­nen sog­ar schon als abgeschlossen. Aber woher kommt dieser plöt­zliche Höhen­flug über­haupt? In diesem Artikel wer­den die fünf wohl wichtig­sten Akteure für die momen­tane Präsenz des FC Zürichs vorgestellt.

Ausverkauftes Let­zi­grund wie schon seit Jahren nicht mehr (Bild: Raphael Messerli)

André Bre­it­en­re­it­er: In den let­zten Jahren lief bei Zürich wenig nach Plan. Ein­mal Nation­al­li­ga B und dann im Kampf um den Super League Erhalt. So entsch­ied man sich vor einem Jahr, den dama­li­gen Train­er Ludovic Magnin zu ent­lassen. Diesen Som­mer wurde dann André Bre­it­en­re­it­er verpflichtet. Der Deutsche hat bere­its eine rel­a­tiv erfol­gre­iche Kar­riere als Spiel­er und Train­er im deutschen Raum hin­ter sich: er schaffte bere­its mit zwei deutschen Teams den Auf­stieg in die höch­ste deutsche Liga, die Bun­desli­ga. Unter ihm spielt der FCZ plöt­zlich gut, schon nach weni­gen Spielt­a­gen zieht man an der Spitze der Tabelle davon. Als Win­ter­meis­ter been­det man dann die Vor­runde und ist nun auf ger­a­dem Weg zum Meis­ter­ti­tel. Mit André Bre­it­en­re­it­er stellt der “Stadtk­lub“ sog­ar einen neuen Reko­rd auf: 9 Siege in Folge. Sein Erfol­gsrezept ist dem Spiel abzule­sen, die Spiel­er haben plöt­zlich Spass am Kämpfen. Bre­it­en­re­it­er hat die Men­tal­ität des ganzen Teams verän­dert. Er hat die Spiel­er dazu gebracht, motiviert zu sein, und scheint gle­ichzeit­ig den Konkur­ren­zkampf im Team ver­grössert zu haben. So treiben sich die Spiel­er dazu selb­st an. Ausser­dem hat er den Spiel­ern im Klub eine entschei­dende Rolle gegeben. Sie haben eine Wichtigkeit und sind sich dieser bewusst. Kein­er ste­ht im Mit­telpunkt, was sich auch deut­lich auf dem Feld wider­spiegelt. Diese Punk­te haben die Truppe zusam­menge­bun­den und einen starken Teamgeist erschaf­fen. Alles in Allem hat er den FCZ zu ein­er motivierten, kämpferischen Mannschaft gemacht.

Ous­mane Doumbia (29): der Mal­ocher im Mit­telfeld, der kaum vom Ball zu tren­nen ist. Er ist wohl ein­er der wichtig­sten Akteure auf dem Platz. Seit 2013 spielt er in der Schweiz und kon­nte somit schon sehr viel Erfahrung sam­meln. Von einem Jahr wech­selt der Ivor­er dann zum FC Zürich, bei dem er beson­ders in dieser Sai­son über­ra­gend abliefert. Momen­tan ist er hin­ter L. Görtler (St. Gallen) und M. Nga­maleu (Young Boys Bern) der Spiel­er mit den drittmeist gewonnenen Zweikämpfen der Super League.

Assan Ceesay, 2019 (Bild: Stef­fen Prößdorf)

Assan Ceesay (27): Er verkör­perte in den let­zten Jahren eigentlich eher das Unver­mö­gen des FC Zürichs. Mit 32 Spie­len und 2 Toren stand der Gam­bier let­zte Sai­son extrem schlecht da. Er war eher für seine „légèreté“ bekan­nt. Aus dem Nichts strotzt Ceesay vor Selb­stver­trauen und schiesst Tore wie am Laufme­ter. Momen­tan führt er die Scor­erliste der Super League mit 13 Toren und 6 Assists an. Er ist eben­falls ein wichtiges Glied und ein Sym­bol für die starke Mentalität.

Wil­fried Gnon­to: der Fan­liebling. Der 18 jährige Ital­iener ist das grosse Tal­ent vom FCZ. Er wurde beim ital­ienis­chen Spitzen­klub Inter Mai­land aus­ge­bildet und wech­selte in der Sai­son 2020/2021 zum FC Zürich. Dort zeigt er sein riesiges Tal­ent als Offen­siv­mann und entwick­elt sich zu einem wichti­gen Spiel­er. Diese Sai­son glänzt er mit 7 Toren, wovon 5 nach ein­er späten Ein­wech­slung fie­len, wodurch er sich zum Fan­liebling machte. 

Bler­im Dze­maili bei der Schweiz­er Nati 2012 (Bild: Fan­ny Schertzer)

Bler­im Dze­maili: Der 35 jährige Zürcher bringt die Erfahrung ins Team. Vor 20 Jahren startete er seine Profikar­riere beim FCZ. Von dort ging er dann inter­na­tion­al und spielte für eine län­gere Zeit in der ital­ienis­che Liga. Auf seinem Kar­ri­ere­höhep­unkt spielte er als Mit­telfeld­mann beim SSC Neapel und gewann mit diesem zweimal den ital­ienis­chen Pokal. 20 Jahre später kehrt er als erfol­gre­ich­er Fuss­baller zurück nach Zürich, wo er in dieser Sai­son als Bal­lverteil­er und erfahren­er Spiel­er auch eine entschei­dende Rolle einnimmt. 

Gewin­nt der FC Zürich den Meis­ter­ti­tel und schliesst die Sai­son mit einem riesi­gen Vere­in­ser­folg ab, oder wird er noch genug früh von seinem Höhen­flug run­terge­holt — was denkt ihr?

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