Die Zentrale Aufnahmeprüfung kurz ZAP steht wieder vor der Tür! Für die teilnehmenden Schüler*innen ist dies die erste Möglichkeit, an ein Gymnasium zu kommen, und ist daher auch mit grossem Stress verbunden. Die meisten Kandidat*innen bereiten sich mehr als ein halbes Jahr auf diese wichtige Prüfung vor. Die Meinungen zur ZAP gehen auseinander, denn viele sehen ein Problem darin, dass lediglich eine Prüfung über die Zukunft der Teilnehmer*innen entscheidet. Doch was denken Lehrpersonen am RG über die Prüfung?
Einige Lehrpersonen sehen die Gymiprüfung eher kritisch, denn, wie schon oben erklärt, wird einer einzigen Leistungsbeurteilung zu viel Bedeutung geschenkt. Viele Kinder werden schon ab dem Alter von 10 Jahren dazu «gepusht», ins Gymi zu kommen: Sie werden in Vorbereitungskurse gesteckt, obwohl sie das vielleicht gar nicht wollen und eine andere Ausbildung für die Kinder vielleicht besser wäre.
Vor allem die Vorbereitungskurse werden eher kritisch gesehen: Zwar werden in diesen Kursen sehr viele Fertigkeiten vermittelt, welche in der normalen Primarschule nicht beigebracht werden und welche es möglich machen, dass im Gymi von Anfang an ein hohes Niveau verlangt wird. Allerdings sind diese Kurse sehr teuer, was bedeutet, dass sie Kindern aus weniger vermögenden Familien verwehrt bleiben und solche Schüler*innen bei der Prüfung dann einen klaren Nachteil haben.
Es wird von den befragten Lehrpersonen ebenfalls kritisch gesehen, dass sich der Stoff der Gymiprüfung nicht vollumfänglich mit dem Stoff deckt, welcher in der Primarschule unterrichtet wird. Dies verstärkt das Bedürfnis nach solchen Vorbereitungskursen, vor allem für Schüler*innen aus weniger gebildeten Familien, denen die Eltern nicht “einfach mal so” helfen können. Gerade diese können sich die Kurse dann aber oft nicht leisten. In dieser Hinsicht sei das Ganze ein «Teufelskreis», meinen die befragten Lehrpersonen.
Als Alternative zur Gymiprüfung schlägt eine der befragten Lehrpersonen folgendes vor:
Die Primarlehrpersonen können für Schüler*innen, welche gut sind, eine «Empfehlung» fürs Gymnasium aussprechen. Schüler*innen mit dieser Empfehlung könnten direkt ins Gymi ohne irgendeine Prüfung. Schüler*innen, welche diese Empfehlung nicht haben, müssten eine Prüfung ablegen oder in die Sek gehen. Andere sehen das Problem hierbei aber darin, dass mehr Schüler*innen in der Probezeit rausfallen würden, denn die Schüler, welche ins Gymi gehören, kommen sowieso rein.
Andere Lehrer sehen mehrheitlich keine wirkliche Alternative.
Viele Lehrpersonen sehen also Verbesserungspotenzial bei der ZAP, aber sie fragen sich auch, ob Alternativen wirklich praktikabel und fairer wären.
Was denkt ihr über die zentrale Aufnahmeprüfung? Schreibt es in die Kommentare!
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