Mehr als 870’000 Menschen sind wegen dem Krieg in der Ukraine geflüchtet. Diese Zahl stammt vom UNHCR, dem UN-Flüchtlingshilfswerk. Die Menschen mussten mühsam die Grenzen in die Nachbarländer überqueren. Doch nicht alle Menschen können das Land verlassen, viele werden zurückgedrängt und es sind lange Wartschlangen entstanden.
Nun gab es vermehrt Meldungen und Videos auf Social Media, die besagen, dass die Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe nicht gleich behandelt werden. Das Zitat im Titel stammt von einer Studentin in der Ukraine. Sie erklärte in einem Video, dass ukrainische Menschen an der Grenze zu Polen viel schneller das Land verlassen können als afrikanische Menschen. Die Grenzbeamten haben, laut Aussage eines Flüchtenden, immer wieder afrikanische Menschen ans Ende von den langen Warteschlangen geschickt.
27.02.2022
Der nigerianische Aussenminister Geoffrey Onyeama twitterte von seinem Gespräch mit Dmytro Kuleba, welcher dann offiziell machte:
“It’s official: no restrictions for foreign nationals to leave the country exist. Problem is the result of chaos on the border and check points leading to them.”
twitter.com/GeoffreyOnyeama/status/1497887112250761220
Er sagt: “Es ist offiziell: Es gibt keine Ausreisebeschränkungen für ausländische Staatsangehörige. Das Problem ist das Ergebnis des Chaos an der Grenze und den Kontrollpunkten, die zu ihnen führen.” Es dürfen also alle Menschen, die aufgrund der jetztigen Situation die Ukraine verlassen wollen, dies auch machen.
Jedoch gibt es immer noch Meldungen von Menschen an den Grenzen. Sie erzählen, dass sie seit Tagen im Regen und in der Kälte warten müssten ohne jegliche Versorgung. Andere erzählen, sie hätten Schwierigkeiten Züge und Busse zu bekommmen.
Der polnische Grenzschutz weist diese Anschuldigungen als “Unfug” zurück und sagt, dass sie sich um jeden flüchtenden Menschen kümmerten. Auch der kongolesische Student Serge Nyangi hält die Anschuldigungen des Rassismus für übertrieben und erzählt, dass es gar nicht möglich sei, alle zu kontrollieren, weil ein sehr grosses Chaos an der Grenze herrsche.
Die EU äusserte sich ganz klar zu den Nachrichten.
“Diesen Menschen muss geholfen werden.”
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson
Die Grenzen sind für alle Menschen offen. Auch für Menschen, die nicht aus der Ukraine stammen und wieder in ihre Heimatländer zurückreisen wollen. Es gibt für die Flüchtenden auch die Möglichkeit in der EU Asyl zu beantragen. Auch die polnische Regierung sagte auf Twitter, alle Flüchtlinge würden aufgenommen, unabhängig ihrer Nationalität. In nächster Zeit wird die Zahl der Flüchtenden höchstwahrscheinlich noch viel mehr ansteigen. Es bleibt abzuwarten.