Wolodimir Selenski: Diesen Namen wird im Moment jeder kennen. Er ist der Präsident der Ukraine und steht im Angriffskrieg Russlands für Mut und für Patriotismus. Er zeigt, dass er gerade in schweren Situationen das tut, was er für gut befindet und sich von niemandem unter Druck setzen lässt. Er erhält grossen Rückhalt in der Bevölkerung. Doch wer ist diese Person überhaupt, was tat sie vor dem Ukrainekrieg?
Selenski wurde im Jahre 1978 von jüdischen Eltern in der Ukraine geboren. Er ging aufs Gymnasium und gründete später eine Theatergruppe, welche nicht unerfolgreich war. Sie tourten durch die Staaten der Sowjetunion. Er trat auch in einer Fernsehshow auf, welche grosse Ähnlichkeit mit seiner richtigen Karriere aufweist. Er spielt dort nämlich einen Präsidenten, welcher die Ukraine von Korruption und kriminellen Politikern befreien möchte. Wenig später wurde er dann auch im echten Leben zum Präsidenten gewählt. Es geht das Gerücht herum, dass er nur wegen der Serie gewählt wurde und nicht wegen seiner politischen Fähigkeiten. Das hat er in dieser Krise aber ein für alle mal widerlegen können.
Er ist nämlich das absolute Gegenteil von Putin. Während dieser sich im Anzug und sehr distanziert von allem zeigt, ist Selenski mittendrin und filmt sich auf den Strassen von Kiew, wo er mit Fusssoldaten spricht. Er ermutigt auch die Soldaten immer wieder für die Freiheit der Ukraine zu kämpfen. Diese Positivität des Präsidenten und die feste Überzeugung, dass die Gerechtigkeit siegen wird, scheint auch auf die Soldaten und die Zivilbevölkerung überzuspringen.
Doch ist es wirklich so mutig von ihm seine Armee gegen Russland kämpfen zu lassen? Russland ist viel grösser als die Ukraine und besitzt eine über ein Vielfaches stärkere Armee. Auch, dass er die Zivilbevölkerung in diesen Krieg hineinzieht und sie dazu ermutigt sich mit Waffen gegen die russische Armee zu stellen, ist fragwürdig. Ist ihm sein Land etwa wichtiger als die Menschen, welche in dem Land leben? Denn dieser Krieg hat jetzt schon sehr vielen Menschen das Leben gekostet. Wenn dieser Irrsinn nicht bald mal aufhört, werden noch mehr Leute getötet werden und das zweifellos vermehrt auf der ukrainischen Seite — jeder Tote ist einer zu viel!